So vermeiden Sie die häufigsten Fehler bei der Immobilienpreisermittlung

Der richtige Angebotspreis ist das Fundament für einen erfolgreichen Immobilienverkauf. Liegt der Preis zu hoch, bleiben Interessenten aus – ist er zu niedrig, verschenken Sie bares Geld. Viele Eigentümer unterschätzen, wie komplex eine fundierte Immobilienpreisermittlung ist, und begehen typische Fehler, die den Verkaufsprozess unnötig verlängern oder den Erlös mindern.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fehler Sie vermeiden sollten – und wie Sie stattdessen den optimalen Verkaufspreis finden.

 

1. Den Angebotspreis zu hoch ansetzen

Ein überhöhter Preis schreckt potenzielle Käufer ab. Die Immobilie bleibt länger am Markt, erste Preisreduzierungen folgen – und schon entsteht der Eindruck, dass „etwas nicht stimmt“. Das schwächt Ihre Verhandlungsposition und führt oft zu einem Verkauf unter Wert.

Beispiel:
Ein Haus wird für 450.000 € angeboten, obwohl der Marktwert nur 400.000 € beträgt. Nach sechs Monaten ohne ernsthafte Interessenten wird der Preis mehrfach gesenkt – am Ende liegt der Verkaufspreis bei 380.000 €.

Tipp: Orientieren Sie sich am realistischen Marktwert und vermeiden Sie Preisexperimente.

2. Den Wert zu niedrig ansetzen

Manche Eigentümer wollen „schnell verkaufen“ und setzen den Preis absichtlich niedrig an. Das mag kurzfristig Interessenten anziehen, führt aber dazu, dass Sie Geld verschenken – oft im fünfstelligen Bereich.

Praxisbeispiel:
Eine Wohnung mit einem Marktwert von 300.000 € wird für 270.000 € inseriert. Der Verkauf ist nach zwei Wochen abgeschlossen, doch der Eigentümer hätte mit einer fundierten Preisstrategie mindestens 25.000 € mehr erzielen können.

3. Nur auf Online-Schätzungen verlassen

Online-Bewertungen sind praktisch und geben eine schnelle Orientierung – mehr aber auch nicht. Sie basieren auf Durchschnittswerten und berücksichtigen selten individuelle Merkmale wie Modernisierungen, Ausbaumöglichkeiten oder besondere Lagen.

Fazit: Eine professionelle Vor-Ort-Bewertung durch einen Immobilienmakler oder Gutachter liefert die präzisesten Ergebnisse.

4. Markttrends ignorieren

Angebot und Nachfrage bestimmen den Immobilienmarkt. In einem Verkäufermarkt (mehr Käufer als Angebote) steigen die Preise, in einem Käufermarkt (mehr Angebote als Käufer) sinken sie. Auch Faktoren wie Zinsentwicklung, Wirtschaftslage und regionale Projekte spielen eine Rolle.

Tipp: Beobachten Sie den Markt in Ihrer Region und richten Sie Ihre Preisstrategie daran aus.

5. Wichtige wertsteigernde Faktoren übersehen

Viele Eigentümer vergessen, wertsteigernde Maßnahmen in die Bewertung einfließen zu lassen. Dazu zählen Renovierungen, energetische Sanierungen oder Ausbaureserven.

Checkliste relevanter Faktoren:

  • Zustand von Dach, Fenstern, Heizung

  • Modernisierungen in den letzten Jahren

  • Potenzial für Anbau oder Dachausbau

  • Größe und Zuschnitt von Grundstück & Wohnfläche

  • Energieeffizienzklasse

6. Ohne Verkaufsstrategie starten

Die beste Preisermittlung nützt wenig, wenn Sie ohne Plan verkaufen. Präsentation, Zielgruppenansprache und Marketingkanäle sind entscheidend für den Verkaufserfolg.

Beispiel:
Ein Privatverkäufer inseriert seine Immobilie nur auf einem einzigen Portal. Ein Makler hingegen nutzt ein breites Netzwerk, Social Media, vorgemerkte Kaufinteressenten und professionelle Fotos – und erzielt so deutlich mehr Anfragen und höhere Gebote.

 

Fazit

Die Immobilienpreisermittlung ist weit mehr als ein Bauchgefühl oder ein Blick auf ähnliche Angebote im Internet. Sie ist ein komplexer Prozess, bei dem viele Faktoren zusammenspielen. Wer typische Fehler vermeidet, spart Zeit, sichert seine Verhandlungsposition und erzielt am Ende den bestmöglichen Verkaufspreis.

So steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie

Eine Wertsteigerung vor dem Verkauf ist kein Luxus, sondern eine Investition. Oft reichen schon ein frischer Anstrich, gepflegte Außenbereiche und kleinere Reparaturen, um den ersten Eindruck deutlich zu verbessern.

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