Ein reibungsloser Immobilienverkauf beginnt mit einer guten Vorbereitung – und dazu gehören vollständige und aktuelle Unterlagen. Sie sind nicht nur für Kaufinteressenten wichtig, sondern auch für Banken, Notare und Gutachter. Fehlende Dokumente können den Verkaufsprozess verzögern oder sogar zu einem schlechteren Preis führen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Unterlagen Sie bereithalten sollten, um den Verkauf Ihrer Immobilie optimal vorzubereiten.
1. Grundbuchauszug
Der Grundbuchauszug ist eines der wichtigsten Dokumente beim Immobilienverkauf. Er gibt Auskunft über die Eigentumsverhältnisse, eingetragene Grundschulden, Wegerechte oder andere Belastungen.
Woher bekommen Sie ihn? Beim zuständigen Grundbuchamt oder Amtsgericht.
Tipp: Achten Sie darauf, dass der Auszug nicht älter als drei Monate ist, da Käufer und Notare aktuelle Daten verlangen.
2. Flurkarte / Lageplan
Die Flurkarte zeigt die genaue Lage und Größe des Grundstücks im Verhältnis zu den Nachbargrundstücken.
Warum wichtig? Käufer möchten wissen, wie das Grundstück geschnitten ist und wo die Grenzen verlaufen.
Woher bekommen Sie sie? Beim Katasteramt oder online über das Geoportal des jeweiligen Bundeslandes.
3. Baupläne und Grundrisse
Detaillierte Grundrisse sind entscheidend, um potenziellen Käufern einen Überblick über die Raumaufteilung zu geben.
Was gehört dazu? Maßstabsgetreue Zeichnungen, ggf. mit Möblierungsbeispielen, und Bauzeichnungen von Anbauten oder Umbauten.
Tipp: Lassen Sie fehlende oder veraltete Grundrisse von einem Architekten oder Bauzeichner aktualisieren.
4. Wohn- und Nutzflächenberechnung
Eine exakte Berechnung der Wohnfläche ist Pflicht, um Missverständnisse oder spätere Preisverhandlungen zu vermeiden.
Warum wichtig? Eine fehlerhafte Flächenangabe kann zu rechtlichen Problemen führen.
Woher bekommen Sie sie? Aus den Bauunterlagen oder durch eine aktuelle Vermessung.
5. Energieausweis
Seit 2014 ist der Energieausweis beim Verkauf einer Immobilie Pflicht.
Welche Arten gibt es? Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis.
Inhalt: Energieeffizienzklasse, Heizsystem, Energieverbrauch pro Jahr.
Woher bekommen Sie ihn? Bei Energieberatern, Architekten oder zertifizierten Ausstellern.
6. Nachweise über Modernisierungen und Renovierungen
Alle Belege zu Sanierungen, Modernisierungen oder größeren Reparaturen sind wichtig, um den Wert der Immobilie zu untermauern.
Beispiele: Neue Heizung, Fenster, Dachsanierung, Badrenovierung.
Tipp: Listen Sie alle Arbeiten chronologisch auf und legen Sie Rechnungen bei.
7. Teilungserklärung (bei Eigentumswohnungen)
Bei Eigentumswohnungen ist die Teilungserklärung Pflicht.
Inhalt: Aufteilung des Gebäudes in Sondereigentum und Gemeinschaftseigentum, Rechte und Pflichten der Eigentümergemeinschaft.
Woher bekommen Sie sie? Vom Notar, der Hausverwaltung oder dem Grundbuchamt.
8. Protokolle der Eigentümerversammlungen (bei Eigentumswohnungen)
Diese geben Auskunft über geplante Sanierungen, Rücklagen und mögliche Konflikte innerhalb der Eigentümergemeinschaft.
Zeitraum: Mindestens die letzten drei Jahre.
9. Nachweis über laufende Kosten
Eine Übersicht der aktuellen Betriebskosten hilft Käufern, die monatliche Belastung einzuschätzen.
Beispiele: Grundsteuer, Müllgebühren, Wasser, Strom, Heizkosten.
10. Mietverträge (bei vermieteten Immobilien)
Falls die Immobilie vermietet ist, müssen alle bestehenden Mietverträge vorgelegt werden.
Warum wichtig? Sie enthalten Informationen zu Mietdauer, Miethöhe und Kündigungsfristen.
Fazit
Vollständige Unterlagen sind das Fundament für einen erfolgreichen Immobilienverkauf. Sie schaffen Vertrauen, verkürzen die Vermarktungszeit und erleichtern den gesamten Verkaufsprozess. Prüfen Sie frühzeitig, ob alle Dokumente vollständig und aktuell sind, und fordern Sie fehlende Unterlagen rechtzeitig an. So stellen Sie sicher, dass Ihr Verkauf reibungslos und zu einem optimalen Preis abläuft.